Mein Hund trinkt nicht – Ursachen, Tricks und Tipps

Ihr Hund trinkt nicht? Hunde, die nicht oder nur sehr wenig trinken, lösen bei ihren menschlichen Bezugspersonen häufig große Sorge aus, denn was für uns Menschen gilt, können wir auch auf unsere vierbeinigen Freunde übertragen: Trinken ist lebensnotwendig! Es kann jedoch verschiedene Gründe haben, warum Ihr Hund weniger Wasser zu sich nimmt, als gewöhnlich und längst nicht alle sind mit einer ernsthaften Erkrankung verbunden.

Mein Hund trinkt nicht: Wie viel Wasser braucht ein Hund?
Mein Hund trinkt nicht: Die Wasseraufnahme bei Hunden wird durch viele Faktoren, wie zum Beispiel die Fütterung, beeinflusst.

Wie viel Wasser Ihr Hund braucht, hängt von vielen äußeren Einflüssen ab. Ist es ein besonders warmer Tag, hat Ihr Hund ausgiebig gespielt und getobt oder waren Sie gemeinsam mit ihm Laufen oder Radfahren, benötigt er mehr Flüssigkeit als an einem kühlen Tag und bei wenig körperlicher Anstrengung. Auch das Futter spielt bei der Frage nach dem Wasserbedarf eines Hundes eine große Rolle, denn genau wie bei uns Menschen, nehmen Hund Flüssigkeit auch über ihre Nahrung auf. Füttern Sie dementsprechend Nassfutter oder barfen Sie Ihren Hund wird er weniger trinken, als wenn er Trockenfutter bekommt, denn Nassfutter enthält, wie der Namen schon vermuten lässt, ca. 80 % Wasser. Übrigens es gibt natürlich auch Hunde, die zu viel Wasser trinken.

Wie viel Wasser braucht ein Hund?

Zuerst einmal ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, wie viel Wasser ein Hund am Tag überhaupt zu sich nehmen sollte: Hier gilt die Faustregel, dass ein Hund zwischen 40 und 100 Milliliter Wasser pro Tag und Kilogramm Körpergewicht zu sich nimmt. Ein 20 Kg schwerer Hund sollte umgerechnet also etwa 2 Liter Wasser am Tag trinken.

Woran erkennen Sie, dass Ihr Hund durstig ist?

Ist Ihr Hund hungrig, werden Sie dies in den meisten Fällen schnell an seinem Verhalten merken und auch für den Durst gibt es einige Anzeichen, die Sie beachten sollten. Das auffälligste Zeichen, ist sicher das Hecheln. Dies ist vergleichbar mit dem menschlichen Schwitzen: Hunde hecheln um ihren Körper bei Hitze oder nach großer Anstrengung abzukühlen. Dabei wird dem Körper Flüssigkeit entzogen, die dann durch den stetigen Luftzug verdunstet und die Körpertemperatur des Hundes reguliert. Gleichzeig entsteht aber auch ein Flüssigkeitsdefizit im Organismus, den Ihr Hund durch die Aufnahme von Wasser wieder ausgleichen muss. Wenn Ihr Hund hechelt, sollten Sie ihm also in jedem Fall ausreichend Wasser zur Verfügung stellen.

Zu den weiteren Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel gehören neben dem Hecheln auch Trägheit und Lustlosigkeit sowie Apathie und Appetitlosigkeit und eine trockene Schnauze. Da Ihr Hund aber auch ohne diese Anzeichen durstig sein kann, sollte er grundsätzlich uneingeschränkten Zugang zu frischem Wasser haben!

Anzeichen für Durst beim Hund - das Hecheln
Hunde zeigen nicht immer an, ob sie durstig sind oder nicht – das Hecheln kann jedoch Hinweis darauf sein.

Woran erkennen Sie, dass Ihr Hund tatsächlich zu wenig trinkt?

Das erste Anzeichen für eine Dehydration kann zum Beispiel der Urin Ihres Hundes sein. Ist er von auffällig dunkler Farbe und riecht stark, ist dies eine Zeichen von hoher Konzentration. Urin besteht zu 95 % aus Wasser. Hinzukommen unter anderem Harnstoff und Harnsäure, Elektrolyte, Zucker und Vitamine. Ist dieses Verhältnis der Stoffe durch eine geringe Wasseraufnahme gestört, ändern sich Farbe und Geruch des Harns und sind Anzeichen für eine mögliche Dehydration Ihres Hundes.

Außerdem können Sie eine Dehydration an der Mundschleimhaut Ihres Hundes erkennen: Heben Sie die Lefzen vorsichtig an und drücken Sie mit dem Finger sanft auf die Mundschleimhaut. Diese verfärbt sich daraufhin weiß. Üben Sie keinen Druck mehr aus und ziehen Ihren Finger weg, sollte sich die Schleimhaut innerhalb von 2-3 Sekunden wieder rosa färben. Ist dies nicht der Fall, kann es ein Anzeichen dafür sein, dass sich zu wenig Wasser im Organismus befindet.

Neben der Mundschleimhaut können Sie auch an der Nackenfalte Ihres Hundes erkennen, ob ein Flüssigkeitsmangel vorliegt: Ziehen Sie die Haut am Nacken vorsichtig hoch und lassen Sie dann los. Bleibt die Hautfalte stehen, ist dies ein Zeichen für einen Wassermangel und Ihr Hund muss unbedingt trinken.

Welche Ursachen kann es haben, wenn Ihr Hund nicht trinkt?

Auch wenn Sie Ihrem Hund rund um die Uhr reichlich Wasser zur Verfügung stellen, kann es sein, dass er nichts oder nur sehr wenig trinkt. Dies sind die häufigsten Ursachen:

1) Futterumstellung von Trocken- auf Nassfutter
Wenn Sie kürzlich eine Futterumstellung von Trocken- auf Nassfutter oder die BARF-Technik vorgenommen haben, wird Ihr Hund durch den hohen Flüssigkeitsanteil im Nassfutter (ca. 80 %) von sich aus deutlich weniger Wasser zu sich nehmen. Dies hat dann keine pathologischen sondern rein physiologische Ursachen.

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2) Stress oder Krankheit
Wie auch bei Menschen können Stress und Krankheit auch Hunden „auf den Magen schlagen“ und das Trinkverhalten ändern. Gerade bei Durchfallerkrankungen und Erbrechen ist es aber zwingend notwendig, dass dem Körper genügend Wasser zugeführt wird, um den durch die Krankheit entstandenen Wasserverlust schnell wieder auszugleichen.

3) Nach Impfungen und Operationen
Auch eine Impfreaktion kann Ursache dafür sein, dass Ihr Hund weniger Wasser als gewöhnlich zu sich nimmt. Jedes Tier reagiert auf eine Impfung, Narkose oder Operation anders. Manche haben keine Probleme, andere haben Schmerzen, leiden an Übelkeit, Fieber oder Durchfall und „vergessen“ darüber das Trinken.

4) Dominanz und unangenehme Erfahrungen
Hunde sind von Natur aus Rudeltiere, die es gewohnt sind, sich dem dominanten Tier zu unterstellen. Dies kann sich auch auf das Trinkverhalten auswirken: Wenn ein dominanter Hund den Wassernapf für sich beansprucht, wird das unterstellte Tier erst mit dessen „Erlaubnis“ aus dem gleichen Napf trinken. Auch unangenehme Erfahrungen beim Trinken oder ein verunreinigter Napf können eine Rolle spielen und den Hund davon abhalten genug zu trinken.

Was passiert, wenn Ihr Hund nicht genug trinkt?

Wenn Ihr Hund nicht trinkt oder ihm nicht genügend Wasser zur Verfügung steht, beginnt der Organismus, sich das fehlende Wasser aus den körpereigenen Zellen zu ziehen. Hält dieser Zustand an, wird durch den Wasserentzug auch das Blut (Blutplasma besteht zu 90 bis 95 % aus Wasser) immer dickflüssiger und der Kreislauf des Tieres verlangsamt sich oder gerät ins Stocken. Im schlimmsten Fall, kann dies zum Tod des Hundes führen.

Tipps und Tricks, damit Ihr Hund mehr trinkt:

Hund trinkt nicht - hilfreiche Tricks und Tipps
Hilfe, mein Hund trinkt nicht: Versuchen Sie mit ein paar einfachen Tricks, Ihren Liebling zum Trinken zu animieren.

Hat der Tierarzt pathologische Ursachen für die unzureichende Wasseraufnahme Ihres Hundes ausgeschlossen, können Sie versuchen, Ihren Hund mit ein paar kleinen Tricks zu animieren, mehr zu trinken.

  1. Die einfachste Möglichkeit ist es, den Wassernapf an einem anderen Ort abzustellen. Mögliche schlechte Erfahrungen, die Ihr Hund mit dem üblichen Standort gemacht haben könnte, werden so umgangen.
  2. Mischen Sie Wasser unter das Trockenfutter bzw. füllen Sie den Napf mit Wasser auf. So muss ihr Hund beim Fressen gleichzeitig auch Wasser zu sich nehmen. Hinzu kommt, dass viele Hunde das „matschige“ Trockenfutter gern fressen.
  3. Schmackhafter können Sie das Wasser machen, indem Sie etwas Fleischbrühe, Thunfischsaft oder auch Leberwurst mit in den Napf geben. Achten Sie dabei aber auf einen niedrigen Salzgehalt, damit Ihr Hund nicht noch mehr dehydriert.
  4. Interessanter können Sie das Trinken für Ihren Hund gestalten, wenn Sie Früchte in das Wasser geben. Er kann dann versuchen, die Beeren (zum Bsp. Blaubeeren) spielerisch heraus zu fischen und nimmt so automatisch mehr Wasser zu sich.

Nochmal kurz zusammengefasst:

  • Wenn Ihr Hund weniger oder gar nichts mehr trinkt, kann das verschiedene Ursachen haben. Manche sind harmlos wie beispielweise die Umstellung von Trocken- auf Nassfutter, andere können aber krankhafter Natur sein und sollten schnellstmöglich von einem Tierarzt abgeklärt werden.
    Als Faustregel gilt: 40 bis 100 Milliliter Wasser pro Tag und Kilogramm Körpergewicht Ihres Hundes ist „normal“. Leichte Schwankungen sind dabei kein Problem und hängen auch von Faktoren wie Temperatur und der Aktivität Ihres Hundes ab.
  • Erste Anzeichen für eine Dehydration erkennen Sie unter anderem am Urin Ihres Hundes, sowie an der Mundschleimhaut, an einer trockenen Schnauze und beim Hautfalten-Test im Nacken.
  • Grundsätzlich gilt: Die Wasseraufnahme ist für Hunde ebenso lebensnotwendig, wie für uns Menschen, deshalb sollte Ihrem Hund rund um die Uhr genügend Frischwasser zur Verfügung stehen